Energiewende und Solarstrom sind bei den derzeitigen Energiepreisen und der zunehmend fühlbaren Klimaerwärmung in aller Munde. Aber nicht immer steht eine geeignete Dachfläche für eine große PV-Anlage zur Verfügung, die Investitionskosten hierfür sind hoch und auch der bürokratische Aufwand schreckt viele Menschen ab, die eigentlich gerne ihren eigenen Sonnenstrom erzeugen würden.
Um hier weiterzuhelfen hatten die Grünen in Zell am Main am Freitag, 15. Juli 2022 im Kulturkeller eine Informationsveranstaltung im Zeller Kulturkeller organisiert mit Maximilian Braun, Gründungsmitglied und Geschäftsführer von Main-Steckersolar, einer Würzburger Firma für Mini-PV-Anlagen, sogenannte „Balkonkraftwerke“.
Vor über 30 Interessierten wurden die Nutzungsmöglichkeiten, technische Voraussetzungen und rechtliche Bestimmungen dieser 600 Watt-Solaranlagen vorgestellt, die aufgrund ihrer unkomplizierten Installation, niedriger Investitionskosten und der Genehmigungsfreiheit die Erzeugung von Solarstrom zur Eigennutzung einfach und attraktiv machen.
600 Watt reichen typischer Weise aus zur Deckung des laufenden Grundverbrauchs eines mittleren Haushalts, etwa durch Kühlschrank, Internetrouter und Stand-By-Geräte.
Im Anschluss an den Vortrag bestand die Möglichkeit zu Nachfragen und zur Diskussion. Dabei wurden auch die Grenzen von „Balkonkraftwerken“ deutlich. Im eng bebauten, oft verschatteten Zeller Altort, wo größere PV-Anlagen gar nicht möglich sind, eignet sich auch nicht jeder Balkon, nicht jedes Garagendach für die Klein-Anlage. „Die von uns angebotenen Panele sind hoch-effizient, sie liefern auch Strom bei diffusem Licht.“, so Maximilian Braun. „Aber ganz ohne Sonne geht es nicht.“
Trotzdem gab es viele Anwesende, die Mini-PV für sich in Erwägung ziehen und dankbar waren für die erhaltenen Informationen. „Natürlich erreicht man mit Mini-PV noch keine Strom-Autarkie“, so ein Zeller Bürger, „aber man hat doch die Möglichkeit, wenigstens einen Teil des Eigenbedarfs selbst zu erzeugen und damit die Stromrechnung zu entlasten.“
Die Grünen in Zell sehen ihre Veranstaltung als Dienstleistung für die Gemeinde und als Beitrag zu einem Fortschritt auf dem Weg zur Energiewende. „Wir haben gar keine andere Wahl als uns auf den Weg zu machen in Richtung erneuerbare Energien.“, so Olaf Kessel-Deynet, Ortsvorsitzender der Grünen. „Dieser Sommer mit seiner extremen Hitze und Trockenheit zeigt uns, dass der Ausstieg aus fossilen Energieträgern schnellst möglich vorankommen muss.“
Vorstandsmitglied Dominik Dill, der den Kontakt zu Main-SteckerSolar hergestellt hatte, betonte zum Abschluss, wie wichtig es sei, die Energiewende nicht als Projekt der Besserverdienenden zu betreiben. „Wir brauchen Lösungen für jeden, auch für Menschen ohne Eigenheim und dicken Geldbeutel.“
Dass eine Mini-PV-Anlage hier ein Ansatz sein kann, hat der Informationsabend im Zeller Kulturkeller deutlich gemacht.