Für den Ostermontag hatte der Ortsverband der Grünen in Zell am Main zu einem Naturerkundungsgang ins Zeller Wasserschutzgebiet eingeladen. Nachdem im letzten Jahr ein geführter Rundgang zu den Feldlerchen und Magerwiesen stattgefunden hatte, war in diesem Jahr Stadtförster Karl-Georg Schönmüller gekommen, um die Bedeutung des Waldes im Wasserschutzgebiet zu erläutern.
Oberhalb der Mainleitenstraße machte er zunächst die etwa 25 Teilnehmenden auf die zu Beginn des Frühjahrs hellgrünen Blüten des Spitzahorns aufmerksam und lobte die Eigenschaften dieses Baumes, der mit seiner großen Wurzelkraft auch steile Hänge stabilisieren könne. Im Falle von Starkregenereignissen, wie sie durch den Klimawandel gehäuft auftreten werden, sei aber auch ein sogenannter „Mehrgenerationenwald“ von Bedeutung, weil ein gestaffeltes Kronendach mehr Regen aufnehmen und ableiten könne. Dass die Entwicklung des Waldes im Zeller Wasserschutzgebiet zu einem solchen Wald der Vielfalt auf einem guten Weg ist, konnte der Stadtförster seinem aufmerksamen und wissbegierigen Publikum dann auf dem fast zweistündigen Rundweg durch den Wald und über den Zeller Berg zeigen. Natürlich war auch die Bedrohung des Waldes durch die zunehmende Trockenheit und die hohen Temperaturen der letzten Sommer Thema in den Gesprächen und Diskussionen der Teilnehmenden. Auf die Frage, wie die moderne Forstwirtschaft dem Wald helfen könne bei der Klimaanpassung, verwies Karl-Georg Schönmüller auf die Elsbeere, einen Baum, der in der Lage ist, sehr tief zu wurzeln, auch auf steinigem oder lehmigem Boden. Dadurch, so der Förster, bahne die Elsbeere anderen Bäumen den Weg in tiefere Bodenschichten, wo sie dann über längere Zeit Zugang zu Wasser fänden.
Eine kleine Elsbeere übergab Herr Schönmüller dann auch dem Ortsverband der Zeller Grünen als Ostergeschenk – sehr zur Freude des Vorstands. Olaf Kessel-Deynet und Jessica Hecht versprachen den kleinen Baum an geeigneter Stelle zu pflanzen als ein Zeichen der Hoffnung für unseren Wald.
Auch für alle teilnehmenden Kinder gab es am Schluss eine kleine Osterüberraschung: Vorstandsmitglied Gabi Weitzmann hatte Stiftemäppchen aus Stoffresten mit Tiermotiven genäht.
Der morgendliche Walderkundungsgang bei strahlendem Sonnenschein und Vogelkonzert endete wieder oberhalb des Altorts mit allseitigem Dank an den Stadtförster für die vielfältigen Informationen und seine positive Botschaft: Der Wald in Zell hat eine Zukunft, wenn er umsichtig umgebaut und so für die Folgen des Klimawandels fit gemacht wird.