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Rückblick: Biberspaziergang am Ostermontag

Um in das Zuhause des Bibers zu gelangen, muss man zunächst durchs Wasser tauchen. Insofern passte auch das Wetter zu der Exkursion am Ostermontag. Der Ortsverband der Grünen in Zell am Main lud erneut zu einer Osterwanderung ein, dieses Jahr zum Thema „Biber“. Über 40 Spaziergänger und Spaziergängerinnen folgten trotz Dauerregens der Einladung und begaben sich am Ufer des Mains auf die Suche nach den Spuren des faszinierenden Nagers.

Zuerst erläuterte Herr Hein, der Biberberater des Landkreises Würzburg, Aussehen und Lebensweise des Tieres. Mit etwa 100 Zentimeter Länge vom Kopf bis zum Schwanz, Kelle genannt, ist er das zweitgrößte Nagetier der Welt. Mit seinem rundlichen Körper, dem dichten Fell (25.000 Haare pro Quadratzentimeter), scharfen Krallen an den Vorderpfoten und extrem starken Nagezähnen ist der Biber gut an seinen Lebensraum angepasst. Seit er in den 60er Jahren wieder in Deutschland ausgewildert wurde, findet man ihn hier mittlerweile an fast allen geeigneten – und manchmal auch ungeeigneten – Gewässern wieder. Dabei gestaltet er seinen Lebensraum durch das Bauen von Burgen und Dämmen sowie das Stauen von Bächen und Fällen von Bäumen und ist deshalb nicht überall gerne gesehen.

Durch seine Bautätigkeit und seinen Speiseplan (im Winter ernährt er sich von der Rinde großer und kleinerer Bäume) hinterlässt er eindeutige Spuren in der Landschaft. Auf der Erkundungstour entlang des Mains zwischen Zell und Würzburg konnte die Gruppe sowohl Nagespuren entdecken als auch eine offenliegende Röhre zur Biberburg bestaunen, dem Wohnbau über dem Wasserspiegel aus Ästen, Zweigen, und Schlamm.

Zurückgekehrt zum Ausgangspunkt des Biber-Spaziergangs zeigte uns Herr Hein am Ende der Tour den Schädel eines Tieres mit den kräftigen Nagezähnen. „Wer einen Baum vor diesen Zähnen schützen will, der braucht schon Estrich-Matten. Ein Kaninchendraht ist kein Hindernis für Biberzähne.“, so Herr Hein erläuternd. Wer wollte, durfte außerdem noch fühlen, wie dicht und weich ein Biberfell ist, und alle Kinder bekamen eine kleine Osterüberraschung.

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