Rückblick: Osterspaziergang 2025

Streuobst und Wildkräuter – Reichtum im Wasserschutzgebiet

Wie jedes Jahr veranstaltete der Ortsverband der Grünen auch an diesem Ostermontag einen Spaziergang in die Natur rund um Zell.

In diesem Jahr ging es in die Streuobstwiesen und dann zu den Wildkräutern im Wasserschutzgebiet. Streuobstexperte Christian Nepita demonstrierte den fast 40 Interessierten, wie man einen jungen Baum zum Pflanzen vorbereitet, erläuterte Details zur Veredelung von Obstbäumen und stellte verschiedene Möglichkeiten der Streuobstförderung in den Kommunen vor.

Dass der Klimawandel mit zunehmender Sommerhitze und vermehrter Trockenheit eine Herausforderung für Erhalt, Pflege und Neupflanzung der Obstbäume darstellt, wurde dabei immer wieder deutlich. Christian Nepita greift daher zu Gießsäcken und zum Weißanstrich der Stämme, um Spannungsrisse durch Temperaturschwankungen zu vermeiden.

Zahlreiche Nachfragen der Teilnehmenden belegten, wie groß das Interesse am Erhalt der Streuobstwiesen ist. Auch Christiane Brandt vom Landschaftspflegeverband hob die Bedeutung der Obstwiesen als Habitate für selten gewordene Vogelarten und Insekten hervor. Dass auch das Obst von den alten und neuen Bäumen nach wie vorwertvoll ist, zeigt schon die bedauerliche Tatsache, dass es jeden Herbst zu Fällen von (strafbarem!) Obstdiebstahl im großen Stil kommt: „Die kommen mit Auto und Anhänger und am nächsten Morgen ist ein ganzer Baum abgeerntet.“, so Christian Nepita.

Christiane Brandt führte als Gebietsbetreuerin und Kräuterkundige anschließend durch den Wald und über die Magerwiesen zu weiteren Schätzen im Wasserschutzgebiet: Von der Brennnessel bis zum Löwenzahn, vom Giersch bis zur Knoblauchrauke – die Natur hält vor allem im Frühjahr eine Vielzahl von wohlschmeckenden, gesunden und heilenden Kräutern bereit.

„Bei jedem Spaziergang eine Handvoll“ solle man sich holen, so Christiane Brandt. So viel könne die Natur geben und man solle ja auch nicht mehr pflücken, als man verbrauchen kann. Wie wertvoll die Magerwiesen im Wasserschutzgebiet für die Artenvielfalt sind, wurde auf dem Osterspaziergang sichtbar und greifbar. Frau Brandt erläuterte zudem die Bedeutung der Beweidung durch Schafe für Erhalt und Verbreitung der Wildkräuter und -blumen.

Am Ende des Spaziergangs gab es für alle Teilnehmenden eine Liste der Heilkräuter und ihrer Verwendungen und für die Kinder noch ein kleines Ostergeschenk.

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